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15. Februar 2008

ost-afrikanische mittellandbahn - central railway































































die noch in der deutschen kolonialzeit gebaute central railway ist auch heute noch das rueckgrat des zentralen tansanias. an der alten bahnlinie scheint wenig veraendert und es ist wirklich kitschig nostalgisch. die bahnwagen erinnern an jene der ddr reichsbahn und alles nicht nietfeste ist demontiert. sprich die einrichtung war chic. alles noetige ist vorhanden und funktioniert, besser erfuellt seinen zweck. der lichtschalter ist ein loch und durch 2 offene draehte by-passed, welche man, zu meinem geschockten erstaunen, von hand zusammenzwirnen kann und siehe da, die lampe brennt. ein paradies fuer anhaenger der minimalistischen funktionalitaet.
mein name ist auf der ausgehaengten liste notiert (durchschlaege mit kohlepapier sind in tansania state-of-art), ich finde mein abteil und puenktlich um 18.00 uhr tuckern wir los. der zug faehrt, besser reitet, auf den schienen (ein wunderbar belebendes gefuehl, so wie auf einem doppelmayr sessellift in den bergen, wenn er unerwartet stoppt) erst noch entlang des lake victoria bis er dann ins landesinnere in der wunderbaren abendstimmung und bald in die nacht verschwindet. irgendwann, nach ueber 11 stunden, werd ich aus dem schlaf gerissen: tabora. ich taumle schlaftrunken durch die vielen leute im nieselregen ins tabora hotel und in ein richtiges bett.

14. Februar 2008

mwanza





























mwanza ist die zweitgroesste stadt tansanias und bietet ausser dem wunderbaren wetter nicht viel sehenswertes. ich verbringe den tag mit ausgiebigen fruehstueck. lesen und stadtrundgaengen. am ufer eine wunderschoene parkanlage, komischerweise kein zugang(?) und davor im wasser die felsgruppe mit dem wahrzeichen der stadt, dem bismarck rock. ich erlebe einmal mehr ein fotografier-intermezzo (achte immer das ja kein masaai irgendwo weit weg vor der linse hockt...), da es eine genehmigung des city councils benoetige, um dieses relikt zu verewigen... tsss. die english-swahili sprachdifferenzen scheinen unueberwindbar und das bild ist im kasten! basta.
der bismark rock, der an obelix' hinkelstein erinnert, erhielt den namen noch waehrend der deutschen kolonialzeit, da den gewaltigen stein nichts zu erschuettern vermochte, genau so wenig wie den damaligen "eisernen" kanzler. vor der hitze fliehend vertreibe ich den nachmittag bis zur abfahrt des zugs nach tabora.

13. Februar 2008

m.v. victoria










von bukoba nach mwanza will ich per faehre reisen. in meinen 3 ruhigen bukoba tagen habe ich ein ticket "2nd class sleeping" organisiert. am bukoba beach lokal verpflegt treffe ich um 19 uhr am hafen ein. skeptisch von geburt checke ich, ob mein ticket auch wirklich okay ist und mir einen schlafplatz garantiert. und siehe da - meli heisst auf swahili "schiff" - was schon immer sehr viel sympathien ausloest, findet der booking officer heraus, dass sie mich aufgrund eines "gender" missverstaendnisses in ein frauenabteil gebucht haetten... was dann ziemlich aufruhr ausloest. telefone, diskussionen, stirnrunzeln - kurz der booking officer ist voll gefordert aber immer sehr freundlich zum mzungu. irgendwann ist dann alles geklaert und sie haben eine kabine fuer mich gefunden. um 20 uhr beginnt das boarding, was fuer die passagiere mit sitzplaetzen (vorallem der 3. klasse) ein ziemlicher spiessrutenlauf ist. aber es gibt jede menge porter fuer die sitzplatzjagd, die sich mit ihrem halben lebenslauf und ihren berufserfahrungen auch mir anpreisen. sobald sie erfahren, dass ich in der schlafkoje reise, eruebrigen sich weitere dienste. das boarding verlaeuft ueber 1 1/2 stunden (die tonnen kochbananen und andere fracht wurde tagsueber bereits geladen) und war faszinierend hektisch.
das schiff, noch aus britischer kolonialzeit und eigentlich muesste gleich miss marple um die ecke kommen, verlaesst aber puenktlich um 21.30 uhr bukoba und nach einem stop in kemondo bay duest der kahn durch die mondhelle nacht. irgendwann ist dann ruhe, die bar zu und alle zurueck in ihren klassen. das leben erwacht erst wieder mit sonnenaufgang und die m.v. victoria erreicht kurz nach 8 uhr mwaza.

12. Februar 2008

bukoba - am ufer vom lake victoria


















































vollbepackt fahr ich im matatu zur busstation mitten in kampala. bin ich schon frueh unterwegs mit der hoffnung auf einen netten platz im bus. unter musevenis regierung wurden die buslinien privatisiert, was sich in muehsam intensiven umwerbebemuehungen aeussert und mehr verwirrung als anderes bringt. ich finde einen direktkurs ueber masaka direkt an den grenzort mutukula. die fahrt beginnt mit 2 stunden verspaetung dann aber mit dem einzigen ziel den rueckstand moeglichst aufzuholen ;-) ich sitze in der 2. vordersten reihe und schon an der stadtgrenze waer ich froh, auf einen platz weit hinten. aber zunehmend macht das race spass und der fahrer brettert eigentlich ganz sicher suedwaerts. die fahrt ist abwechslungsreich im uebervollen bus, vorbei an ungekippten lastern durch wunderbar gruene landschaften voll von bananen- und kaffeebaeumen.
nach einer kurzen pause in masaka wird der direktkurs zum lokalbus und dem transportmittel der bauern. um 14.30 uhr erreichen wir die grenze und die einreise nach tansania ist vorbildlich schnell. dort wartet schon ein dalla-dalla.
zu meinem erstaunen laeuft es hier viel zivilisierter. wir passieren eine polizei-kontrolle und es gilt umzuladen, dass die hecktuere richtig verschlossen werden kann. man beugt sich dem befehl um nur 500 m spaeter den urspruenglichen ladezustand mit heruntergebundener heckklappe wiederherzustellen und dem wiedereinlad der zu fuss uebersetzten passagiere. die anschliessende fahrt ist erholsam durch eine sehr schoene weite langschaft und um 4 bin ich in bukoba.
die 3 tage am ufer vom victoria see sind ruhig und erholsam. bukoba ist sehr gruen, hat viel charme mit alten verlotterten bauten aus der deutschen kolonialzeit und unzaehligen kirchen aelteren und neueren datums. auf meinen streiffzuegen lade ich irgendwann weit ab mitten in einem lokalen wohngebiet. es braucht einige nerven all die schreienden kinder und ihr mzungu-mzungu-mzungu ("weisser" - sowas von rassistisch...) geplaerre zu ertragen.