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1. Mai 2008

angekommen.













nach einer ruhigen nacht im zelt unter dem mangobaum gleich am ufer des lake malawi’s lerne ich ganz viel leute kennen. eigentlich das halbe dorf ,-) es spricht sich schnell herum, dass zwei mzungu’s angekommen sind.
maya führt uns rum – von der küche, zum headquarter (dort wo alle fäden zusammenlaufen), den garten, die häuschen der arbeiter, die arbeitsstellen, die kleine schule, die baustelle, den strand. faszinierend, was hier in 10 monaten aus dem nichts entstanden ist.
dann erhalten wir hohen besuch – der chief, der dorfälteste. mit seinen 92 jahren ist er, vom anderen ende des dorfes mit einem gut 1 ½ stündigen fussmarsch zu uns gelaufen, um uns zu willkommen zu heissen. eine herzliche begrüssung – er in niangia – wir in englisch – ziemlich wirr – aber irgendwie versteht man sich und es ist berührend.
später fahren maya und ich ins dorf. während maya’s abwesenheit ist ein kind verstorben – auch 2 besuche im distriktspital von metangula konnten nicht helfen – und wir wollen die angehörigen besuchen. wir werden direkt auf den dorffriedhof geführt – leicht oberhalb von colongue. dort sind die angehörigen versammelt, ich total unvorbereitet mittendrin und leicht überfordert. eigentlich sehr ähnlich zu unseren ritualen, aber irgendwie viel näher am leben. kurz: bewegend.
und es geht ähnlich weiter – am nachmittag fahren wir zum haus des chiefs. es liegt wirklich sauweit am anderen ende des dorfs und aus unserer velofahrt wird eine heavy single trail experience. auf dem weg lerne ich den wunderheiler, den curadore, kennen. ab von der welt glaubt man an einiges – vom heilen bis zum verhexen – und so er hat seine feste position im dorf. im laufe unseres gesprächs bittet er maya um rat bei einem kind, wo seine fähigkeiten nicht mehr weiterhelfen. das kleine mädchen, gut 2 jährig, hat einen massiv aufgeblähten bauch, steinhart, ist aber völlig ruhig und gefasst. einmal mehr bin ich leicht überfordert und denke – „welcome in the real world“. irgendwie kenn ich solche bilder nur von gaaaanz ganz weit weg… maya kümmert sich um die kleine und organisiert.
wir fahren weiter zum haus des chiefs. sein haus – eine bambusgeflecht mit lehm zugepflastert (ziemlich erbärmlich) ist auf einer seite eingestürzt und es steht wirklich arg in schieflage. gleich nebenan hat maya vor monaten ein neues haus für ihn erbauen lassen, aber der bau wurde mit halbhochgezogenen mauern gestoppt, weil senõr cabral, der distriktadministrator, ihm ein haus mitten im dorf in aussicht gestellt hat. aber irgendwie will niemand, nicht mal seine söhne, diese chief hütte bauen und so haust der arme greis halt in seiner schrägen hütte – ziemlich pissed off ,-)
auch hier hilft maya und verspricht ihm, das halbfertige haus werde nun doch noch fertig gebaut. sein dank ist unaufhörlich und seine segnungen - in niangia notabene - prasseln nur so runter!
abends todmüde und voller eindrücke denke ich in meinem „underthemangotreetent“ – wenn das so weitergeht…