Google

28. Juni 2008

trans-mozambique - teil 2

der zweite teil ist eigentlich nur noch eine sonntagsfahrt - gut 500 km. nach ausgiebigem frühstück und einer stadtbesichtigung inhambanes geht's nach maputo.


inhambane, eine leicht verschlafene provinzhauptstadt mit arabischem einschlag wunderschön gelegen in einem geschützten naturhafen. heute auf der landspitze irgendwie fernab vom anschluss an die moderne, ist es mit der einzigen südmosambianischen historischen altstadt eine eindrückliche sehenswürdigkeit.

über die holprige strasse gelange ich wieder zurück auf die en1 und nun - diretissima - nach maputo. die fahrt durch palmenhaine mit wenigen basthütten, entlang der strasse werden bergenweise kokosnüsse und zitrusfrüchte feilgeboten. nach inharrime wendet sich die strasse in quissico zum meer und die leicht erhöhte kleinstadt gibt einen tollen blick auf die von kokospalmen gesäumte lagune frei. bis dahin ist die strasse wahnsinnig gut ausgebaut... doch dann folgt mit regem verkehr (man spürt die nähe maputos) ein mühsame strecke. uneben und vorallem eng, was das kreuzen der in hohem tempo entgegenkommenden fahrzeuge ziemlich herausforderend macht und konzentration erfordert. es gilt das gesetz des stärkeren und ein jeep ist in der strassen hierarchie noch nicht ganz auf der obersten stufe ,-)

in halber distanz durchfahre ich xai-xai, die hauptstadt der provinz gaza auf einer kleinen anhöhe über dem breiten flussbett des limpopo. die stadt hat sehr viel kolonialen flair, aber macht heute einen provinziellen eindruck. sogar die bahnlinie ist stillgelegt.


über die brücke und dann nach der weiten limpopo ebene steigt die strasse erneut an und zieht nun zügig richtung hauptstadt. nach macia, manhiça gelange ich in die vororte maputos und erneut ist es grad sonnenuntergang. in afrika eine schlechte zeit zum autofahren - action ist immer morgens bis 8 und dann abends ab halb fünf - quasi wie in europa rushhour... alle stehen auf der strasse und überhaupt. im landesinnern nur menschen, in stadtnähe dann noch wahnsinnig viele chappas (minibusse), die sich durch die strasse zwängeln. und dann komm ich mit dem pajero... das erste roundabout hab ich glaub eine ausfahrt zu früh verlassen und ich komm voll in die vororte maputos. es ist dunkel und es hat tausend leute auf der strasse. schrittempo und überall latscht einer vor oder hinter dem auto durch. aber das scheint hier usanz. ich folge meinem untrüglichen gespür für süd-osten... und fahre immer vorwärts und auf einmal bin ich auf dem grossen roundabout dass ich vom flughafen kenne. und dann folge ich meinen erinnerungen vom april und finde ziemlich direkt den weg zur residenz der schweizer botschaft.
fast 2'500 km hinter mir - wahnsinnig eindrücklich vom verlassenen einsamen norden zum geschäftigen übervölkerten maputo. und fast zu schnell in 4 fahrtagen. aber ich hab mir einige orte gemerkt für eine rückkehr ,-)

27. Juni 2008

praias: tofo und barra


ein bisschen erholung gönn ich mir in tofo und barra. tofo, ein fischerdorf und ziemlich aufgepeppte feriendestination in einer stürmischen bucht mit starker brandung. nach feinem dinner hause ich in einer casita auf den dünen und höre die ganze nacht die wellen des ozeans. am nächsten morgen fahr ich weiter nach barra, der nördlichen landspitze der inhambanebucht. idyllisch, die flachsandigen stände mit weiten kokospalmenhainen und dem türkisfarbenen ozean wirken wie exotische südseekalenderbilder. und komischerweise quitscht der sand - völlig schräg!

die barra reef lodge ist fest in südafrikanischer hand und ergo auch gut gemänätscht. südafrikaner werden scharenweise eingeflogen, bandenweise mit ihren übergewichtigen kindern. ziemlicher gegensatz und gewöhnungsbedürftig nach meinen wochen im ursprünglichen mozambique... aber der aufenthalt ist paradiesisch - ich geniesse den luxus, den service. und das schwimmen im klaren ozean. traumhaft!

25. Juni 2008

trans-mozambique - teil 1


die nächsten tage fahre ich über 2'500 km quer durch mozambique vom paradies am see nach maputo - der pajero jeep muss in den service nach nelspruit südafrika.
tag 1: start um viertel nach acht. die erste etappe von ncolongue bis an die südspitze vom lake malawi - der start bis lichinga ist bekanntes terrain - oft gefahren und ideal zum angewöhnen...

kurz nach lichinga ist fertig mit teerstrasse. auf relativ guter erdpiste fahre ich völlig einsam vom 1'400 m hoch gelegenen planalto de lichinga durch die malerisch rotgefärbte landschaft mit weichen hügeln bis mandimba. meine lieblingsbeschäftigung - grenzübergang in chiponde und diesmal noch mit auto. dafür braucht's eine temporäre exportbewilligung für mozambique und das gleiche für den import in malawi - schüüli viel formalitäten (wir wissen in europa gar nicht, wie einfach unser leben ist...). wider erwarten geht's aber relativ kooperativ. nach action mit schwarzwechsel von kwacha's und dem abschliessen der malawischen fahrzeugversicherung geht's über das namwera plateau auf einer kurvigen bergstrasse runter nach mangochi an den see. mittlerweilen ist schon 16.00 uhr nachmittags. mangels eines malawiführer's weiss ich nicht so genau, wo noch eine zumutbare unterkunft zu erwarten ist. 70 km weiter in liwonde, die sonne färbt sich schon ziemlich rot, finde ich die sun city lodge - von aussen sieht sie massiv besser aus. anyway - hauptsache ein zimmer nach den ersten 420 km. kaum angekommen - stromausfall. das dinner bescheiden - trockenes chicken, aufgequellter reis und so ne tomaten tunke. super - voll africa! das sind die momente, wo man sich die grundsätzlichen fragen stellt...

tag 2: am nächsten morgen macht man mir extra früh frühstück - meine erste monsteretappe führt bis nach chimoio. kurz nach start komm ich in eine polizeikontrolle. irgendwie lieben das die afrikanischen staaten - überall haben sie police checks aufgestellt. meine profunden em-kenntnisse verwickeln den officer in ein soccer gespräch und nach dem obligaten dokumenten check und unendlichen höflichkeits-bla-bla kann's weitergehen. die fahrt bis zur grenze ist irgendwie endlos - der untere teil malawi's begeistert nicht wirklich. öde landschaft, zwar mit sehr guter strasse, die sich neverending in der trüben morgenstimmung über hügel und hügel zieht... bis zur grenze in mwanza. dort ist reger hochbetrieb und das stempeln meiner formulare geht wahnsinnig schnell zuvorkommend und schwups bin ich auch durch die mozambique immigration. ich bin paff. dann, nach einem kurzem intermezzo mit der moz-police, die findet ich solle in zobué, dem grenzort, langsamer fahren (aber hallo, moi?), geht's über ein malerisches hochplateau mit wahnsinnig vielen schlaglöchern. ich fahre hinter einem leichenwagen, der irgendwie perfekt, wahrscheinlich aus portugisischer pietät?, alle hindernissen sanft umfährt. die atmosphäre in mozambique ist völlig anders als in malawi - irgendwie viel herzlicher und wärmer. sonst ist die fahrt ziemlich einsam. kurz vor tete überquere ich die sambezi hängebrücke. heute ist gerade der unabhängigkeitstag - und die ganze stadt ist in paradenstimmung. ich zweige kurz vor dem police check ab und lunche im monte amarello, wo zwei wahnsinnig schrille lady's, eine in vollem frelimo-fummel - unten eine capolana (wickeltuch) des 9. frelimo-parteikongresses und oben ein t-shirt mit der message "vota guebuza" (wählt den momentanen präsident mozambiques).

tete war zu kolonialzeit aufgrund der verkehrstechnisch günstigen lage die einzige portugiesische station im landesinnern. die kolonialmacht sicherte nur einige strategische stützpunkte am ozean, die hafenstädte. bis england und das alte preussen sie zur kolonialisierung des gesamten landes zwangen, dass sie dann relativ billig mit konzessionsvergaben an handelsgesellschaften organisierte.
die fahrt von tete nach chimoio ist 350 km und - im nachhinein - eigentlich fast das schönste stück der reise - die strasse zwar desolat, aber eine wunderschöne einsame berglandschaft. quasi eine afrikanische bilderbuchlandschaft: tradionelle dörfer mit rundhütten zwischen riesigen knorrigen baobabs, von denen keiner dem anderen gleicht. dazu quer durch die landschaft die stromleitung des cahora bassa stausees - irgendwie skurril ,-) die gegend scheint sehr arm - am strassenrand spielende kinder und aufgetrürmt baobabfrüchte und holzkohle zum verkauf. die strasse steigt beständig vom sambesi tiefland. auch hier - endlos weit, die fahrt zieht sich über changara, catandica und nova vanduzi, wo ich einmal mehr in eine polizeikontrolle gerate... kurz nach sonnenuntergang bin ich in chimoio, finde nach einigem suchen ein ganz feines backpacker - pink papaya, wo ich den jeep mit cd-kennzeichen sicher grad neben der gouverneursvilla unter höchstem polizeischutz abstellen darf. anja, die deutsche backpacker-chefin empfiehlt mir lokales restaurant, wo ich massiv leckere calamares und ein entrecosta (nein, zu meinem erstaunen ist es eben kein entrecôte...). und da sie kein rotwein per glas verkaufen wollen, muss halt ne ganze flasche dran glauben - nach 702 km ist das leben doch einfach wunderbar!

tag 3: um halb sieben auftanken, scheiben putzen und los geht's. feiner morgennebel, die strasse schlängelt sich durch den beira korridor runter nach inchope, mehrmals die alten bahngeleise querend. einmal mehr unbeschreiblich schön. absolute superlative. von inchope geht's dann auf die en1 - der highway der ganz mozambique durchquert. irgendwie unglaublich - die strasse windet sich über hügel runter und wieder rauf, über brücken momentan ausgetrockneter flüsse südwärts. wieder sehr einsam, eigentlich kein individualverkehr, nur vereinzelt grosse lastwagen wahnsinnig beladen. irgendwann, bei einem fotostopp bemerke ich, dass im hinteren rechten rad recht wenig luft ist... mitten im nowhere. ich hätt wahnsinnig no bock auf einen radwechsel (es wäre glaub mein erster...) so hoff ich mit kartenstudium auf irgendeinen ort, der luft bereithält. wie eine fata morgana kommt nach 150 km muxungue - eine moderne tankstelle mit allem drum und dran völlig im busch. die pneu's sind wieder voll. sonst ist das gebiet fast menschenleer, nur ein paar paviane sitzen gelegentlich auf der strasse. nach 260 km kommt die brücke über den rio save. einmal mehr zieht sich die strasse endlos - manchmal perfekt ausgebaut, dann wieder tragisch voller schlaglöcher - richtung küste. schlagartig ändert die landschaft, die baobabs wechseln in buschland und dann in herrliche palmenhaine. total kitschig. nach vilankulo beginnt der touristisch entwickelte teil mozambiques. es folgen die vielen kleinen und grösseren strandorte am ozean, ferienziel der südafrikaner. mein tagesziel nach 790 km ist tofo, ein fischerdorf und aussteigeridyll hinter inhambane. die letzten 20 km sind im dunkeln und das ist in afrika wahnsinnig mühsam. einfach nur schwarz und dazu ein paar schlaglöcher...

24. Juni 2008

kafikani bwino







































heisst soviel wie „komm gut heim“ auf chichewa… meine tage in ncolongue sind um. ich fahre in den nächsten tagen mit dem pajero quasi trans-mozambique runter nach maputo und dann weiter nach südafrika zum jeep-service. die zeit hier am see war sehr sehr schön – die ruhe, das wasser, der sternenhimmel, die dunkle nacht – und eigentlich viel zu kurz ,-)
eine spannenden begegenungen, interessante erfahrung und überhaupt ein so naher einblick in das leben im am lago niassas – es gäb noch viele themen für blogs – vieles ist schlicht und einfach gar nicht blogbar ;-) drum einfach noch ein paar bilder...

22. Juni 2008

der baufortschritt

die arbeiten stocken – es fehlt an holz. die sägerei in lichinga hat irgendwie knatsch mit dem umweltministerium und kriegt keine neuen holzschlagbewilligungen. niemand weiss genau wieso, viele gerüchte, aber sicher irgendwelche interessenpolitik und fehlende korruption, was den baufortschritt hier am see massiv verzögert. zahlreiche besuche vor ort, kleine gefälligkeiten – aber holz kommt keines. und wenn wieder ein kleines lot geliefert wird, dann ist die rechnung falsch und wir kämpfen mit janet, einer resoluten buchhalterin chikwetis, uff.

aber auch die graslieferungen stocken – ein preiskrieg – das dorf ist mit den gebotenen 15 meticais nicht zufrieden und wartet fast täglich jammerbesuchen auf. irgendwie haben sie die regeln der marktkräfte noch nicht ganz durchschaut – die einzige andere option wäre das verbrennen. nur wissen sie noch nicht, dass die bündel in lichinga zu 10 meticais gehandelt werden...
überhaupt logistik hier im busch ist herausfordernd – die solaranlage kommt aus usa per schiff, die warmwasseraufbereitung aus südafrika, die sanitäranlagen und die wasserrohre aus maputo. jede woche wird der jeep in lichinga vollbepackt mit baumaterial und das vergessen eines artikels hat massive folgen. nachschub ist nicht einfach so um die ecke.
doch trotz allem, die arbeiten schreiten voran. das fundament für den neuen wasserturm ist gelegt – 10 meter hoch soll er werden, thomas’ projekt mit plattformen und zuobert 2'500 l tank für hochdruck. bei den häuschen haben sie mit den dächern begonnen, kräftig wird mit bambus und gras gedeckt. und dann das mainbuilding mit reception, speisesaal, tagesküche und souvenirshop, das maya lange geplant und überarbeitet hat, damit die sicht nach allen seiten stimmt, die raumverhältnisse praktisch und die künftigen gäste das paradiesfeeling voll geniessen können, ist ausgehoben und schon in weiten teilen hochgemauert.
aber dann auch rückschläge - naldo's laster versuuft schon wieder im sand - die rettungsaktion dauert diesmal noch länger, weil beiseitig- dann lässt die generelle performance zu wünschen übrig, weiter sind die sickergruben so gebaut, dass das wasser nie abfliessen geschweige denn absickern kann oder dann sind die dachbalken nicht richtig zusammengezimmert - irgendwie haben sie maya nicht richtig verstanden. dann zurück auf los - alles wird halt wieder runtergenommen, umgezimmert und nachgemauert... dieses projekt ist auch neuland fuer ncolongue verhältnisse. whatever - vieles bleibt noch zu tun – der eröffnungszeitpunkt ist nun auf 15. september verschoben…