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13. August 2008

pizzo badile

der badile ist der markante berg in der stark zerklüfteten sciora gruppe in den bergeller alpen. schlichtweg einer der kletterberge der alpen. weltweit bekannt für sein granit gestein lockt er bergsteiger aller nationen an, die sich an die nordkante oder eine der herausfordernden routen in der nordostwand wagen.
die berühmte nordkante erhebt sich zwischen zwei zerrissenen gletschern, dem vadrec de la trubinasca und dem vadrec dal cengal. messerscharf zieht sich die nordkante über eine länge von über 1'200 m hoch zum gipfel. besonders imponierend sind die riesigen plattenfluchten der über 700 meter abfallenden nordostwand. durch ihre trichterförmige anordnung stammt der name badile, italienisch für schaufel.
auch der gut 60 m höhere piz cengalo kann dem badile den platz nicht streitig machen. er steht einfach majestätisch über dem tal und tront ehrfürchtig.
die erstbesteigung der nordkante erfolgte am 4. august 1923 durch alfred zürcher und walter risch. 1937 bezwang riccardo cassin zu viert ziemlich dramatisch die nordostwand und nach ihm ist die bekannteste route, die cassin, benannt. aber auch andere routen mit aussagekräftigen namen wie another day in paradise oder ringo starr locken. sie faszinieren viele kletterer und sind das badile erlebnis pur. und leider auch manchmal schauplatz von unschönen zwischenfällen. von süden her kann der badile einfacher über die capanna gianetti im obersten val masino begangen werden, was aber für wahre bergsteiger nur die abstieg route darstellt ,-)
sogar ich als nicht-kletterer bin hilflos fasziniert von diesem gipfel und wenn ich grad noch zeit, muse, andere ressourcen, mehr muskeln, beweglichkeit und überhaupt hätte, würd ich glatt zum extrembergsteiger mutieren. aber das scheint in diesem leben nicht für mich vorgesehen...








11. August 2008

val bondasca

oberhalb bondo öffnet sich das val bondasco. mächtige granitberge begrenzen den bondascakessel und sind beliebte ziele von alpinisten und klettern. abgelegen und wild romantisch, dass es sogar ins bundesinventar der geschützten landschaften aufgenommen wurde.


bondo beeindruckt durch sein ausserordentlich geschlossenes ortsbild und den behäbigen palazzo salis am ortsrand. dort führt auch die strasse vorbei hoch nach laret, für welche eine gebühr am automaten hinter der kirche beim alten waschhaus bezahlt werden muss. das kreuzen auf der engen privatstrasse ist eine gute übung im rückwärtsfahren aber ich schätze es schüüli, wenn ich ohne gegenverkehr durchkomme ,-)

zu fuss geht's direkter hoch - quasi direttissima. der weg windet sich oberhalb des bachs tief ins tal bis zum parkplatz unterhalb laret. von da aus laufen alle ,-)

eine angenehme einlaufstrecke bis laret, wo sich die wege trennen. gerade aus zur capanna sciora, rechts nach sasc furä. kurz nach der abzweigung quert man die bondasca über eine kitschige holzbrücke und hat wunderbar offene sicht ins scioragebiet.

nun windet sich der weg unbarmherzig hoch - im zick-zack gewinnt man in beachtlichen tritten an höhe durch das offene jerta couloir. der genuss der aussicht ins tal ist die perfekte entschuldigung für die erschöpfungsbedingten pausen... vorbei an himbeerstauden, gestrüpp, flora und fauna, begleitet von vielen schmetterlingen quert man 2 mal einen kleinen bach und wenn man das sattgrüne offene waldgebiet erreicht, ist man fast am ziel. von weitem kann man durch die bäume den kamin des winterraums erkennen. nach gut 1 1/2 stunden und ein paar schweissperlen ist hüttenrast in sasc furä. die vielen eindrücke und grandiosen ausblicke entschädigen für alles!